Nibelungenkaserne, Regensburg

Bauherr
Stadtbau GmbH Regensburg

BGF
17.227 m2

Leistungsbild
Wettbewerb

Auf dem Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne entsteht in attraktiver Wohnlage eine neue Stadterweiterung für Regensburg. Als ein erster Baustein werden im Osten des Gesamtgebiets ca. 200 neue Wohnungen gebaut die sich in einem Ensemble aus 3 Riegeln und 4 Solitärbauten befinden. Die Gebäude bilden mit der gegenüberliegenden Berufsoberschule und dem dazugehörigen Parkhaus einen der Zugänge zu dem neuem Areal. Von Osten kommend bildet sich mit dem 5-geschossigen Solitär eine einladende Eingangssituation. Dort befindet sich als Teil eines Grünbandes um das Quartier ein vorgelagerter Platz und ein Baumhain mit Spielmöglichkeiten. Im weiteren Verlauf entlang der Lore-Kullmer-Straße öffnet sich das Baufeld und gibt den Blick ins Innere frei. Die Baukörper stehen leicht erhöht auf terrassenartigen „Schollen“ die die halbprivaten Freiflächen der Erdgeschoss-Wohnungen markieren. Diese Schollen werden mit Gräsern bepflanzt, die das ganze Jahr über eine attraktive sich wandelnde transparente und filigrane Graslandschaft bilden.

Die Schollen schaffen durch ihren halbprivaten Charakter einen Puffer zwischen den Gartenzonen vor den Austitten der Erdgeschosswohnungen und den Wegen zu den Gebäuden. Das unverwechselbare Gräsermeer ist identitätsstiftend für die gesamte Wohnanlage als durchlaufendes Thema der abwechslungsreichen Außenzonen. Die zwischen den Schollen entstehenden Freiräume bilden die Wege durch die Wohnanlage. Deren Charakter ändert sich durch Aufweitungen, unterschiedliche Durchblicke und Kreuzungen mit kleinen Sitzplätzen. Die Ränder der Schollen erhalten situationsbezogene Ausprägungen – klare Begrenzungen wechseln sich mit Sitzkanten im Bereich der Bauminseln an den kleinen internen Plätzen ab. Attraktive Aufenthaltszonen für ein Gespräch zwischen Nachbarn finden sich sowohl in der Anlage als auch an den Platzsituationen am alten Baum und am Eingangsplatz.

 Sowohl die Riegel als auch die Solitäre werden in ihrem äußeren Erscheinungsbild durch die Tiefenstaffelung von Loggien und Fenstern in einem strengen Raster bestimmt. Es entsteht ein Relief der Vertiefungen der Loggien innerhalb des Rasters durch die Kombination unterschiedlicher Raumanordnungen in gleichen Grundrisstypen übereinander. Die Fassaden-Oberfläche aus hellem Klinker unterstützt den Relief-Charakter und betont die Wertigkeit der Gebäude. Die Wohnungen zeichnen sich durch effektive Flächennutzungen mit klaren Grundriss-Strukturen aus. Die hellen Wohnräume fließen mit den integrierten Küchen und den Fluren offen ineinander über. Alle Wohnungen sind barrierefrei erreichbar. Zudem haben alle Wohnungen eine Loggia die Verbindung zum gemeinschaftlichen Freiraum schafft. Es entsteht im Gegensatz zu vorgehängten Balkonen Privatheit im Freien. Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage für ca. 185 PKW. Von dort aus besteht über die Treppenhäuser/Aufzüge ein direkter Zugang zu den Wohnungsetagen. Für die grundstücksbezogene Energieversorgung ist ein zentraler Betriebsraum vorgesehen. Die natürliche Belüftung der Tiefgarage wird über Schächte mit Zu- und Abluftöffnungen an den Höhenversprüngen der Inseln gewährleistet. Die Besucherstellplätze befinden sich an der Nordwestseite an der Grundstücksgrenze zwischen den Baumreihen mit Zufahrt von der Lore-Kullmer-Straße.

Zur Projektübersicht